• feldwespe@feddit.org
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    1 day ago

    Das Bild im Kopf von Leuten, die auf dieses Grundrecht angewiesen sind, ist hier in der Diskussion teilweise arg eingeschränkt. Es sind nicht nur die ganz Alten und Obdachlose, sondern Menschen jeden Alters, die zunehmend systematisch ausgegrenzt werden durch digitale Zwänge.

    Digital-Zwang in der aktuell bestehenden Form ist ganz klar behindertenfeindlich. 10 Prozent der Bevölkerung sind/werden schwer behindert, viele haben mehrfache Einschränkungen. In Deutschland leben beispielsweise u.a. mehr als eine Million sehbehinderte und blinde Menschen, 14 Millionen sind hörbehindert. Mit neurologischen Beeinträchtigungen ist die Nutzung von Smartphones ebenfalls erschwert bis unmöglich. Und sehr viele dieser Menschen leben eben nicht in Einrichtungen oder mit Assistent:innen, sondern meistern ihr Leben trotz aller Hürden autonom.

    Die Initiative digitalcourage hat diese Aspekte mittlerweile explizit mit im Blick:

    Wir fordern … Teilhabe: Digitalzwang schließt viele Menschen aus: alte oder kranke Menschen, Menschen mit Behinderung und Menschen mit geringem Einkommen.

    Es sollte im Interesse aller sein, eine Teilhabe auch mit körperlichen und geistigen Einschränkungen zu ermöglichen. Zumindest alt werden doch irgendwann alle.

    Ohne Zweifel, die Digitalisierung bringt sehr viel Gutes auch für behinderte Menschen - aber in der Regel eher zufällig. Und deshalb gibt es an vielen Stellen auch deutliche Defizite, weil beispielsweise kaum einer auf dem Schirm hat, wie sich behinderte Menschen digitale Systeme einrichten, die ihnen eine Teilhabe am Leben ermöglichen.

    Der blinde Journalist Franz-Josef Hanke setzt sich für ein barrierefreies Internet ein, und berichtet in seiner Kolumne über Digitale Ausgrenzung. Er bringt es gut auf den Punkt:

    Digitale Angebote sind ein Gewinn, wenn sie zusätzlich zu analogen Möglichkeiten bestehen. Ein Zwang zu digitalen Anwendungen jedoch darf – auch wenn er vielleicht nur sanft und als Anreiz, beispielsweise über Preisvorteile ausgeübt wird – aus Gründen der Gerechtigkeit und Gleichbehandlung nicht entstehen.

    Dass Deutschland seit 2009 die UN-Behindertenrechtskonvention ratifiziert hat und eigentlich umsetzen müsste, steht auf dem Papier. Leider fehlt den Betroffenen meist das Geld und vor allem die Kraft, für ihre Rechte und Teilhabe zu kämpfen. Es ist oft anstrengend genug, überhaupt am Leben zu bleiben. Darum sollten all diesen Menschen nicht zusätzliche Steine in den Weg gelegt werden! Ein entsprechend formuliertes Grundrecht würde das Bewusstsein und den Druck erhöhen, auch jene zu berücksichtigen, für die das Leben ganz anders läuft, als für andere.

    • Obelix@feddit.org
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      1 day ago

      Ich struggle ehrlich gesagt damit, weil hier zwei Themen vermischt werden, die nicht vermischt werden sollte. Etwas blöd gesagt: Ein kackunverständliches Scheißformular voller bürokratischer Sprache ist Mist, völlig egal, ob es jetzt auf Papier kommt, als PDF oder als Onlineformular. Wenn Apps nicht barrierefrei sind, was sie laut Gesetz sein müssen, ist das ein anderes Thema als einen “Digitalzwang” zu beklagen. Und es gibt ein weites Feld zwischen “will nicht” und “kann nicht” und “einfach kein Interesse”.

    • General_Effort@lemmy.world
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      1 day ago

      Moment mal. In Art. 3 GG steht (seit 1994) ausdrücklich:

      Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

      Es hat sich auch einiges getan. Aber natürlich gibt es immer noch viele Barrieren. Und weil den Betroffenen Geld und Kraft fehlt, sich zu ihrem Recht zu verhelfen, fordert man ein Recht auf analoges Leben. Da musst du mal erklären, wo da irgendein Zusammenhang ist.

      Ich erwarte, dass so ein Analogrecht Behinderten eher schadet. Das kommt natürlich auf die genaue Umsetzung an.

  • Don_alForno@feddit.org
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    2 days ago

    In dem Sinn, dass es Fahrkarten auch weiter am Automaten oder Schalter geben sollte? Fände ich schon gut. In dem Sinne, dass Heinz und Elfriede nicht lernen müssen wie man auf der Arbeit statt Faxen E-Mails beantwortet? Eher nicht.

  • sp3ctre@feddit.org
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    2 days ago

    Da man bis jetzt offensichtlich keine vertrauenswürdigen digitalen Lösungen anbieten kann, ist die Antwort “Ja”.

    Aktuell wird man ja z.B. in die Nutzung von Google-Produkten genötigt und die Patientendaten werden in der ePA grob fahrlässig behandelt. Der Schnüffelstaat hat auch kein ernsthaftes Interesse daran irgendwas zu ändern.

    Dient also gewissermaßen auch dem Selbstschutz.

  • sebsch@discuss.tchncs.de
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    2 days ago

    Ich finde das aus ressilienz gründen schon enorm wichtig.

    In Spanien hatten wir ja gesehen was passiert, wenn der Strom mal für ein paar Tage ausfällt.

    Auch Digitalisierung durch die Brechstange find ich persönlich wenig hilfreich. Ich muss immer kichern wenn jemand mit dem deutschlandticjet nicht zahlen kann, weil die Netzabdeckung nicht da ist. Der einzige Grund warum man nicht einfach nur das Bild eines qr codes zeigen muss ist ein timestamp, also eine künstliche Verknappung. Die Plastekarten haben diese Einschränkung natürlich nicht (macht auch keinen Sinn) Wenn DAS diese Digitalisierung ist, möchte ich bitte Papier benutzen.

    • PreppaWuzz@discuss.tchncs.de
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      19 hours ago

      Ich finde das aus ressilienz gründen schon enorm wichtig.

      In Spanien hatten wir ja gesehen was passiert, wenn der Strom mal für ein paar Tage ausfällt.

      Resilienz hat aber mehr Aspekte.

      In der Ukraine geht man aus Resilienzgründen ins Digitale, denn Daten in der Cloud kann man duplizieren, Backups machen und damit nicht so einfach mit dem Verwaltungsgebäude wegbomben. Außerdem sind sie besser erreichbar, wenn man plötzlich weg muss und nicht alle analogen Daten mitnehmen kann.

      Ein paar Tage Strom weg stören weit weniger als wenn die Dokumente mit dem Archiv verbrannt sind.

    • LH0ezVT@sh.itjust.works
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      1 day ago

      Zum Deutschlandticket: Meins (RMV Semesterticket) geht als offline pkpass.

      Das mit dem “wir akzeptieren nur app” ist totaler Blödsinn von Leuten, die nicht verstanden haben, wie eine gescheite Infrastruktur aussieht und sich dann, zumindest muss man das mutmaßen, in Entscheiderpositionen hochgeschlafen haben. Alternativ: Leute, die ihre App pushen wollen, weil Track… äh, Marketing.

      Technisch gibt es exakt 0 Gründe, warum da nicht einfach ein Screenshot oder sogar Papier-QR-Code reicht. Technisch könntest du den sogar in Hexadezimal auswendig lernen und bei der Kontrolle eintippen, dauert nur etwas.

      Wenn der nicht mehr gültig ist, wird der bei der Abfrage im Backend als nicht mehr gültig angezeigt. Wenn du den Screenshot von deinem Freund geklaut hast, dann fällt das auf, wenn der Ausweis kontrolliert wird. Warum also der hin-und-her-fliegende Balken? Macht genau so viel Sinn wie Türsteher, die damals bei Corona gecheckt haben, ob du nur einen Screenshot von deiner Impfung hättest oder wirklich die App.

    • General_Effort@lemmy.world
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      2 days ago

      Ich finde das aus ressilienz gründen schon enorm wichtig.

      Aus so einem Grundrecht ergibt sich aber keine Resilienz. Das Backend bleibt digital. Die meisten Leute wählen die bequeme Lösung, sodass da Kapazität nicht vorhanden wäre.

      Das erinnert mich ein bisschen an den Brexit, wo viele Leute sich Wunschvorstellung zurechtgelegt hatten, anstatt über die tatsächlich erwartbaren Folgen nachzudenken.

  • Ooops@feddit.org
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    2 days ago

    Nö. Ein Recht auf analoges Leben ist nur die nächste Ablenkung in einer unendlichen Reihe immer neuer Scheindiskussionen.

    “Aber du must dich doch nicht bei der App registrieren” ist nur eine Ausrede, um davon abzulenken, was eigentlich zu tun wäre: die Betreiber für Verletzungen der Privatssphäre und illegale Datensammelei zu belangen.

    • LH0ezVT@sh.itjust.works
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      2 days ago

      Wobei das meiner Meinung nach schon mit dem Dienste-Zwang zusammen hängt. Du kannst kein Handy benutzen (*), ohne Apple oder Google tiefen Einblick in dein Leben zu geben. Dadurch dann auch Werbeagenturen und politischen Gruppen wie Cambridge Analytics oder wie der Laden hieß. Und wenn du das nicht willst, wirst du ausgegrenzt, hast zu vielen Angeboten keinen Zutritt und kriegst viele Dinge nicht oder nur deutlich teurer/aufwändiger.

      Das ist doof. Das sollten wir mal irgendwie ändern.

      (*): Ja, ihr drei da hinten mit den Custom Roms und den Linux-Handys, ich hab euch gesehen. Dürft weitermachen.

      • Ooops@feddit.org
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        2 days ago

        Was du da beschreibst, deckt sich aber eigentlich genau meinem Kommentar.

        Der Dienste-Zwang ist zum einen nur ein Symptom und zum anderen kein wiklicher Zwang… du wirst halt nur mit umständlichem Scheiß wie schlechter Menüführung, umständlichen Verfahren und mieser Kommunikation ausgegrenzt, wenn du auf die handliche App verzichtest.

        Und ich sehe nicht, wie Gesetzgebung in lauter Einzelfällen regeln soll, dass du den Dienst nicht benutzen must, sondern eine 100% gleichwertige Alternative vorhanden sein muss (zumal das bei einigen Aspekten auch technisch nicht mal möglich ist). Das höchste der Gefühle wäre da eher, dass tatsächlich der Funktionsumfang irgendwie abgebildet werden muss, ohne einen zur Registriewrung bei einem Dienst zu zwingen. Also genau die Situation, die jetzt de facto schon existiert, denn (noch) schafft praktisch niemand alles außer den Apps ab. Es wird nur so umständlich und nervig gestaltet, dass die Alternatrive eben keine ist.

        Genau deshalb bin ich der Meinung, dass man bei der Wurzel des Problems ansetzen muss. Und tatsächlich ist die halbe Arbeit ja schon längst getan, denn Datenschutz verbietet oftmals all die Datensammelei, die dort stattfindet schon längst. Es hapert aber an der Durchsetzung, vorallem an einer Automatisierung, die mich nicht zwingt persönlich jahrelange Prozesse gegen jeden einzelnenn Anbieter zu führen.

    • LH0ezVT@sh.itjust.works
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      2 days ago

      Haben wir doch theoretisch durch Art. 1 GG bzw. die Menschenrechts-Charta (irgendwo 2. Hälfte, bin zu faul, nachzuschauen).

      Recht haben und Recht bekommen sind halt in der Praxis leider nicht gleichbedeutend.

    • germanatlas@lemmy.blahaj.zone
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      2 days ago

      Ne, ich habe 3 Sekunden vom Handy geguckt und da hat mir sofort die GSG die Tür eingetreten und meine Augen auf den Bildschirm gezwungen

  • General_Effort@lemmy.world
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    2 days ago

    Das können wir ins GG einfügen, direkt nach dem Recht auf ein windmühlenfreies Leben.

    Wo sind eigentlich die deutschen Digitalvereine, die sich progressiv und gesellschaftlich positiv einbringen, wie die EFF in den USA? Der CCC macht irgendwie nur noch mit gemeinnützigen Pentests von sich reden.

    • LH0ezVT@sh.itjust.works
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      2 days ago

      GFF, wenn du Facebook-Verklagen unterstützen willst? Oder selbst Digitalcourage allgemein? Ich bin nicht 100% deren Meinung, aber Lobbyarbeit gehört nun mal zum Spiel dazu. Und der CCC war seit jeher ein Hackerverein, keine Anwaltskanzlei.

      Was sollen die denn sonst machen, Zuckerberg vor seinem Haus auflauern und mit faulen Tomaten bewerfen? Davon wird die Welt auch nicht besser.

      • General_Effort@lemmy.world
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        2 days ago

        GFF, wenn du Facebook-Verklagen unterstützen willst?

        Richtig! Die machen auch ein paar gute Sachen.

        Facebook ist genau so eine Sache, bei der Deutschland einfach hilflos dasteht. Es sind unsere Gesetze, die das Monopol ermöglichen und erhalten. Man kann irgendeinem Ausländer, Zuckerberg, nicht die Schuld geben, dass wir es nicht auf die Reihe kriegen. Digitalcourage & Co sind Teil des Problems und nicht der Lösung.


        Diese Grundrechts-Forderung sieht mir mehr nach Spenden Abgreifen aus, als nach irgendetwas Sinnvollem. Mit solchen zynischen Spielchen wird tatsächlich wichtigen Sachen das Wasser abgegraben.

        ZB diese zynische Instrumentalisierung von “Abgehängten”. Was ist mit den vielen Analphabeten? Leute mit Sehschwäche oder Leuten, die nicht gut Deutsch können? Was hilft es einer älteren Person, mit Arthritis in den Händen, ein Papierformular zu haben, wenn der Stift nicht gehalten werden kann?

        Leute mit anerkannten Behinderungen können sich natürlich jetzt schon auf das GG berufen. Das heißt, in der Praxis wäre so ein Grundrecht nur was für Leute, die einfach nicht wollen. Das geht dann auf Kosten eben der Abgehängten. Stell dir vor, man überlegt, ein neues Hilfsangebot einzuführen. Das muss dann aber auch analog gehen, was die Kosten treibt, und dann kann man sich das nicht mehr leisten, und zwar für niemanden.

        Das wird allerdings eher eine Ausnahme sein, die vor allem staatliche Angebote betrifft. ZB dürfte ein Recht auf analoges Leben nicht das Recht auf analoge Rabatte beinhalten. Ich glaube, es wurde in OPs Video nicht erwähnt, aber Rabatt-Apps, mit denen ältere Menschen nicht klarkommen, sind auch ein Thema, das von diesem Verein bearbeitet wird. Das ist wohl nur Spendenfang bei den Älteren.

        • LH0ezVT@sh.itjust.works
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          2 days ago

          Zunächst mal: Rabatt-Apps sind nicht dazu da, um dir als Kunde einen Gefallen zu tun. Das ist a) Marktforschung, a la “der Willi Müller kauft immer Montags drei Kartons Milch und manchmal eine Packung Zigaretten, mal sehen wie wir dem jeden Montag Kippen aufschwazen können”. Und b) natürlich Kundenbindung zu einen gewissen Grad. Aber Stempelkarten gab es schon immer, und die wurden nie so hart gepusht wie Payback, Rewe-App usw. Rate mal warum, bzw welcher Grund hier überwiegt.

          Und ja, es werden auch Leute abgehängt: Obdachlose, Leute, die sich nicht alle paar Jahre ein neues Handy kaufen wollen oder können, meine Oma, die trotz Uni-Abschluss nie Smartphones verstanden hat, und natürlich so komische, ewig-gestrige Spinner, die irgendwie dagegen sind, in jedem wachen Moment von undurchsichtigen Firmennetzwerken überwacht und manipuliert zu werden.

          Die Grundrechts-Forderung ist eine Maximalforderung, die ich so auch nicht teile. Wie wer anders so schön gesagt hat, es ist höchstens Symptombekämpfung. Aber so lange datensparsame Digitalkonzepte eher die Ausnahme als die Regel sind, bin ich schon eher in deren Ecke zu finden.

          • General_Effort@lemmy.world
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            2 days ago

            Bei Rabatt-Apps, etc, könnten sich schon Probleme entwickeln. Und wie würde ein Recht auf analoges Leben helfen? Eben gar nicht. Auch hier wird sinnvollen Debatten schlicht das Wasser abgegraben.

            Obdachlose, Leute, die sich nicht alle paar Jahre ein neues Handy kaufen wollen oder können,

            Bleiben wir mal beim Handy kaufen können. Du bist ziemlich schnell an einem Punkt, an dem es billiger ist, ein Handy zu subventionieren als den Mehraufwand für Schalterbeamte zu tragen. Außerdem braucht man sowieso ein Telefon für die gesellschaftliche Teilhabe, und den Arbeitsmarkt.

            Obdachlose haben ohnehin Probleme, ihre gesellschaftlichen Rechte wahrzunehmen. ZB muss man irgendwo einen Wohnsitz gemeldet haben, um Wählen zu dürfen. Wie hilft ein Recht auf analoges Leben? Wie nimmt ein Obdachloser das wahr?

            Ich sehe nicht, wo hier ehrliche, echte Hilfe geleistet wird.

            meine Oma

            Weil in meiner Familie auch niemand jünger wird … Du solltest vielleicht mal nachhaken, was genau das Problem ist. Es könnte etwas Behandlungsbedürftiges sein, wie eine Sehschwäche, oder Durchblutungsstörungen.

            • LH0ezVT@sh.itjust.works
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              1 day ago

              Es könnte etwas Behandlungsbedürftiges sein, wie eine Sehschwäche, oder Durchblutungsstörungen.

              Nö. Ist einfach ein vor 30 Jahren in Rente gegangen sein, und danach nie wirklich mit beschäftigt haben. Meine Oma ist grundsätzlich noch für ihr Alter fit, hat starke Meinungen zu Merz, Gaza und der Ukraine und kommt (noch) alleine klar. Aber der Kopf wird nicht flexibler.

              Okay, zynisch kann man sagen, dass sich das Problem in den nächsten Jahren von selbst löst.

              Außerdem braucht man sowieso ein Telefon für die gesellschaftliche Teilhabe

              Ich sehe halt die Gefahr, dass ich für die gesellschaftliche Teilhabe in naher Zukunft ein Google-Android oder Apple-Handy brauche. Damit würde ich gezwungen, mir eine der beiden großen Firmen auszusuchen und dann denen eine Menge Daten zu geben. Das finde ich doof. Ich hoffe, ich muss nicht begründen, warum.

              Um mich mal selbst zu zitieren:

              Die Grundrechts-Forderung ist eine Maximalforderung, die ich so auch nicht teile.

              Ich sehe das auch kritisch, aber aktuell scheinen die Alternativen Cyberpunk-Dystopie mit Überwachungsstaat und Papierkrieg zu sein. Und da ist mir der Papierkrieg lieber. Klar, am liebsten hätte ich gescheiten Datenschutz bei quasi-Pflicht-Apps.

              • General_Effort@lemmy.world
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                6 hours ago

                Cyberpunk-Dystopie mit Überwachungsstaat

                Ja. Und da habe ich eben wieder das Problem, dass mit so etwas sinnvolle Ansätze erstickt werden.

                Hier wird von einem individuellen Recht auf analoges Leben geredet. Das würde nur eine schrumpfende Minderheit von zumeist alten Menschen in Anspruch nehmen. Niemand, der heute digital bevorzugt, würde verzichten nur, weil das Recht explizit im GG steht. Den Weg der Gesellschaft würde das nicht ändern.

                Vielleicht würden manche sagen: Gesellschaft ist mir egal. Ich hab mein Recht und bin nicht betroffen. Aber das ist natürlich illusorisch. Man ist immer Teil der Gesellschaft.


                Hast du mal mit Briten oder Amerikanern über Persos geredet? Das gibt’s bei denen nicht. Und jedenfalls bis vor ein paar Jahren galt das als unzumutbare Nazischeiße. Ist auch historisch korrekt. Aber bringt denen das irgendwas? Für die Demokratie wäre eine verpflichtende Wahlregistrierung vielleicht förderlich. Man hätte auch nicht diese Spielchen um “Voter ID”, mit denen bestimmte Bevölkerungsgruppen an der Stimmabgabe gehindert werden sollen.