Ja ich erinner mich noch an die ganzen male wo ich mich mit meinen Eltern total abgeschossen habe. Ach ne das war im Park mit Freunden.
Ich würde mich mal ganz weit aus dem Fenster lehnen und sagen der problematische Alkoholkonsum von jugendlichen findet eher nicht in familiären Kreisen statt. Trotzdem nicht falsch diese schwachsinnige Regelung aufzuheben. Wer seinem Kind Alkohol zeigen will kann dies zuhause tun.
Ich lehne mich auch mal aus dem Fenster: Meine dörfliche Verwandtschaft säuft insgesamt ganz gern. Mein Opa ist ein insgesamt schlimmer Mensch und musste regelmäßig aus der Kneipe geschmissen werden und hat sich regelmäßig besoffen geprügelt. Mein Onkel hat ähnliche Anlagen, aber ist wahrscheinlich auch vom Vorbild meines Opas ein bisschen abgeschreckt und darum mittlerweile nicht mehr ganz so saufoid drauf—wobei er eigentlich als Person sowieso softer ist und das seit seiner Jugend durch Hardrock-statt-Heino, Moppedschrauben, prügeln, trinken und rechtes Gedankengut kompensieren musste. Die Trennung von seiner Frau ist noch so ein Ding, was er zeitweilig kompensieren musste (ist er hoffentlich jetzt durch damit).
Bei meinen Kusengs ist aufgrund dieser familiären Situation auch in den Jahren vor dem 16. Lj definitiv eine Menge Sauferei auch unter den Augen der Eltern und Großeltern abgegangen.
Zusammenfassend muss ich sagen bin für die Regelung aber man erkennt ja schnell das es viele Maßnahmen braucht um die Stellung von Alkohol in unserer Gesellschaft zu verändern. In Frage stehen öffentliches Trinken, der Verkauf in normalen Supermärkten, der Preis, Werbung und bestimmt noch andere Dinge.
Ich glaube eine Reduktion oder Verbot von Alkohol in den Werbung hätte mehr Wirkung.
Wenn es weniger gezeigt wird kommt man weniger auf die Idee es zu konsumieren.
auch Bayern ist für ein Verbot
Das kommt dann doch ein wenig überraschend, ich dachte dIe KiNdEr sind da nur bei Cannabis oder als Ausrede für Vorratsdatenspeicherung relevant.
Finde ich sinnvoll. Das Konzept dass es erstmal “begleitetes Trinken” gibt ist eigentlich nicht schlecht, aber nicht schon mit 14. Vielleicht wäre es am besten das ab 16 einzuführen und erst ab 18 “normales” Trinken.
Das geht halt vollkommen an der gelebten Realität vorbei. Damit kriminalisiert man nur massenhaft Jugendliche, denn wer saufen will, tut das, nur dann halt heimlich, mit allen Konsequenzen und mangels Kontrolle dann auch eher im Exzess.
mW. werden Jugendliche in Deutschland nicht kriminalisiert. Das Jugendschutzgesetz regelt, was Erwachsene Jugendlichen verkaufen oder gestatten dürfen und was nicht.
Das ist anders als in den USA, wo die Jugendlichen bestraft werden, was natürlich Schwachsinn ist. Wenn man meint Jugendliche sind noch nicht geistig reif genug, um mit etwas richtig umzugehen, dann kann man sie für falschen Umgang auch nicht bestrafen.
Glaube du unterschätzst, wie viele Deutsche sich grundsätzlich gerne an Gesetze halten und dann den 14jährigen eben kein Bier oder Wein mehr geben würden, und es gibt auch genug Jugendliche die genauso drauf sind. Etwas nicht legal tun zu können ist eine Hürde, selbst wenn man sie mit genug Energie und/oder den richtigen Kontakten überwinden kann.
Ich glaube, Du hast auch kein realistisches Bild davon, wie viele Deutsche sich auch einfach nicht an Gesetze halten, die sie für lästig erachten und die eh nicht durchgesetzt werden. Natürlich gibt es ein paar Überkorrekte, die die Hose mit der Kneifzange anziehen, aber sehr viele Vorschriften sind sehr Vielen einfach egal. Bei der Vielzahl an teils widersprüchlichen Vorschriften, die es hierzulande gibt, wäre es sonst auch kaum möglich, ein normales Leben zu führen.
Also ich wäre mit 14 nicht an harten Alkohol gekommen und ich hätte auch nicht gewusst, wo ich außerhalb von Familienfeiern Bier oder Wein herbekommen hätte. Und mein Elternhaus ist jetzt beileibe kein Spießerklischee gewesen.
Das würde ich, ohne Dich zu kennen, eher auf Erziehung scheiben, denn wenn man es wissen will und aktiv danach sucht, findet man Wege. Hab mich jetzt auch nicht wirklich dafür interessiert, an hartes Zeug zu kommen, aber spätestens über Mitschüler hätte es da mehrere (mir mangels Interesse auch nur vage bekannte) Optionen gegeben. Kurioserweise waren das genau die, die zu Hause gar nichts durften.
Aber darum geht es doch, das aktiv werden müssen ist eine Hürde, die vielen zu hoch ist. Und ja, die Erziehung macht oft den Unterschied, aber die Erziehung ist eben nicht unabhängig von Gesetzen.
Welche Vorschriften sind widersprüchlich?
18 ist das Mindestalter für
AlkoholkonsumVerkauf/Ausschank in fast ganz Europa. Denkst du dass die alle viel schlimmere Probleme mit exzessivem Alkoholkonsum haben?Kontrolle wäre ja genau der Punkt, da sie dann eben nicht mehr problemlos so viel Alkohol kaufen können wie sie wollen. Klar wird es immer noch welche geben die illegal an Alkohol kommen, aber nach der Logik sollte es also gar kein Mindestalter geben? Am besten dann auch nicht für Zigaretten?
Mag alles sein, aber die Verfügbarkeit und Bewerbung von Alkohol einzuschränken, fände ich wichtiger. Warum steht an jeder Supermarktkasse Alkohol rum? Einige Länder wie Schweden haben dafür speziell staatlich sanktionierte Läden, wo es nur Alkohol gibt.
Staatliches Alkoholmonopol verhindert ein Stück weit, dass die Leute saufen, die es nicht hinkriegen, sich selbst was zu machen.
Ich hab mal irgendwo gehört, dass in Schweden “Chemiebaukästen”, die hauptsächlich aus einem für normale Spaß-Experimente doch recht großen Destillierapparat bestehen, recht beliebt sind. Und spätestens, wenn man selbst anfängt, Schnaps zu brennen, wird das gefährlich, denn wenn man das falsch macht, wird man blind oder sogar tot.
Aber auch ohne gefährlich selbst zu destillieren, kann man sich mit sehr einfachen Mitteln und etwas Geduld selbst (sehr leckere) alkoholische Getränke herstellen. Hefe ist praktisch überall, vergären lässt sich eigentlich Alles, was Zucker oder Stärke enthält. Wenn man einigermaßen sauber arbeitet, (sonst fängt es an zu schimmeln) klappt das fast von alleine. Wenn es mit natürlichen Hefen nicht klappt, kann man auch Backhefe nehmen. Kriegt man in jedem Supermarkt. Wird halt nicht so stark, wie mit der Reinzucht-Weinhefe aus dem Fachhandel.
Ich kenne jemanden, der hat im Knast gearbeitet, und der erzählte immer, dass die Insassen dort Wasser mit Kartoffelschalen zu einem alkoholischen Gebräu vergoren hätten. Alkoholherstellung geht also mit minimalsten Mitteln.
Tschechien ist ein Land mit einer der größten Heimbrau-Traditionen in Europa. Beschränkungen gibt es dort aber keine, im Gegenteil, es gibt sogar ein Gesetz, dass es explizit erlaubt, ~200L Bier im Jahr zuhause zu brauen. Ähnlich gestrickt sind auch viele andere mittel-/osteuropäische Länder, aus denen quasi jedes Urlauby mit ominösen 1,5L-Plastikflaschen voll mit gebrautem oder destillierten Inhalt wiederkommt. I.a.W., ich glaube nicht, dass man Heimbrauen und Verkaufsrestriktion in dieser Form in einen Zusammenhang setzen sollte, wie du es tust.
Und als Jugendschutzmaßnahme taugt die Verbannung aus dem Supermarkt ja trotzdem, wenn man die Maßgabe akzeptiert, dass Drogen eine möglichst geringe automatische/erzwungene Präsenz im Leben von Menschen haben sollten.
Selbst Bierbrauen ist aber auch die Königsdisziplin der heimischen Alkoholherstellung, das ist echt Aufwand, da müssen Temperaturen und Zeiten recht genau eingehlaten werden. Fruchtweine lassen sich im einfachsten Fall herstellen, indem man einen geeigneten Behälter mit frisch gepresstem (wegen der Naturhefen) Saft einfach für ein paar Monate im Keller vergisst.
Bierbrauen ist glaube ich, auch nur in Tschechien derart beliebt, während in anderen Ländern Wein vergoren und oft noch destilliert wird. Aber das ist ja alles nicht das Hauptthema.
18 ist für Erwerb. Karte unter Europe zeigt Konsum und der ist mehrheitlich frei.
https://en.m.wikipedia.org/wiki/Legal_drinking_age
Die meisten Länder sind grün.
Stimmt, da war meine Formulierung falsch. Da aber in den meisten Ländern der Verkauf und Ausschank an Minderjährige verboten ist, resultiert es trotzdem darin dass es keinen legalen Weg für Minderjährige gibt, Alkohol zu trinken. Nur dass in dem Fall eben nicht die minderjährige Person belangt werden würde, sondern die Person von der sie den Alkohol bekommen hat. Das ist finde ich auch sinnvoll so.
Meine begrenzte Erfahrung mit anderen europäischen Ländern ist auch, dass da in der Praxis auf solche Regeln tendenziell eher geschissen wird. Wer saufen will, tut das halt. Wo es verboten ist, tut man es heimlich.
Das Mindestalter für Zigaretten funktioniert in der Praxis auch super, die meisten Raucher, die ich kenne, haben schon deutlich unterhalb des gesetzlichen Mindestalters angefangen zu rauchen. Seitdem Zigaretten durch Vapes verdrängt wurden, hängen die halt an einem elektrischen Schnulli, aber oft noch früher, denn das stinkt ja nicht sondern riecht gut und schmeckt süß.
Kontrolle ist nur sehr begrenzt möglich, denn die Resourcen zur Kontrolle sind endlich. Die Kapazitäten sollte man besser für wichtigere Dinge aufwenden, als übertriebene Gesetze zur Regulierung von Alltagsdrogen durchzusetzen.
Beim Rauchen kann man bei Verboten ja noch damit argumentieren, dass der Rauch Dritte direkt belästigt oder gefährdet. Das Rauchverbot in Gaststätten kam ja, weil da Gastro-Mitarbeiter Arbeitschutz eingeklagt hatten.
Alkohol gefährdet oder belästigt Dritte maximal indirekt, wenn sich jemand besoffen daneben benimmt. Tendenziell sind aber, wenigstens meiner Erfahrung nach, die Leute, die sich besoffen massiv danebenbenhemen, (z.B. aggressiv werden), auch schon nüchtern nicht unbedingt die umgänglichsten Zeitgenossen. Und diejenigen, die besoffen die Gegend vollkotzen, sind meistens die, die nie gelernt haben, wann es genug ist. Das ist also eher ein individuelles Problem, das sich nicht mit einer pauschalen Regel erschlagen lässt.
Vieles beim Konsum von Alltagsdrogen ist eine Frage der sozialen Kontrolle. Wenn man eine wirksame soziale Kontrolle durch restriktive Verbote und die unweigerlich damit verbundene Kriminalisierung praktisch ausschließt, dann fehlt die halt. Mit allen Konsequenzen.
Gleiches Konzept wie bei Cannabis… aber die Realität ist immer so eine Sache, die gefällt oft nicht oder passt nicht ins politische Bild
Warum nicht ab 18?
Begleitetes Trinken
Ich wusste tatsächlich nicht, dass es einen derartigen Schachsinn (immer noch) gibt.
Kopfschütteln. Einfach nur Kopfschütteln.
So ganz verkehrt ist die Idee nicht: Dann trinkst du deinen ersten Alkohol in Anwesenheit deiner Eltern, die dann darauf achten können, dass du beim ersten Mal nicht zu viel trinkst, dass du dann keinen zu großen Scheiß machst und dass dir keiner was tut. Das ist definitiv besser als diese Ami-Variante, wo die Leute erst mit 21 trinken dürfen, dann schon nicht mehr zuhause wohnen und dann bei den ersten Trinkversuchen völlig wegeskalieren.
(und ehrlich gesagt ist das absolute Symbolpolitik. Keine Ahnung, wie da die Strafbarkeit aussehen soll, wenn Eltern ihrem 15jährigen auf der Familienfeier ein Bier geben oder wer das wie und warum anzeigen soll. Da wird sich einfach nichts ändern)
Die amerikanische Variante ist ein sehr gutes Beispiel für die Konsequenzen von solchen realitätsfernen restriktiven Regelungen. Nicht nur gibt es dort deshalb eine Menge junger Erwachsener, die sich dann, wenn sie 21 werden, völlig hemmungslos besaufen und sich benehmen, wie kleine Kinder, weil sie nie gelernt haben, wann es genug ist, genauso gibt es dort auch sehr viele Jugendliche, die mit gefälschten Ausweisdokumenten (üblicherweise Führerscheine) rumlaufen, um Alkohol kaufen zu können. Aber auch ohne gefälsche Altersnachweise ist es ein Leichtes, sich Alkohol zu besorgen, denn Alle haben ältere Freunde bzw. suchen sich welche und nicht jeder Verkäufer macht sich den Aufwand, jeden Ausweis zu kontrollieren, das ist unter bestimmten Umständen gar nicht wirklich praktikabel. Meiner Erfahrung nach ist es auch regelmäßig so, dass gerade die, die das zu Hause nicht dürfen, heimlich so richtig aufdrehen. Gerade für Jugendliche hat das Verbotene einen besonders großen Reiz.
Überhaupt finde ich es bedenklich, diesen amerikanischen Trend zur Infantilisierung der Jugend mitzumachen. Im Artikel ist ja auch ausdrücklich von “Kindern” die Rede. Jugendliche knapp unter 16 sind zwar noch nicht erwachsen, aber bei weitem auch keine kleinen Kinder mehr. (bei den Amis geht das ja sogar so weit, dass da junge Erwachsene gleich mitinfantilisiert werden, bei Studenten reden die ja regelmäßig von “college kids”)
Wer nicht langsam, Stück für Stück an die Verantwortung eines selbstbestimmten Erwachsenenlebens mit all seinen Freiheiten und ihren Konsequenzen herangeführt wird, hat gute Chancen, das nie richtig zu lernen.
Ich kann mich noch an meinen 14ten erinnern wo ich stolz wie Bolle war, in nem Restaurant mein erstes Bier bekommen zu haben und zu trinken.
Bei mir war das mit 16, wusste gar nicht, dass das auch theoretisch früher möglich gewesen wäre. War aber nicht stolz drauf, hab das Zeug probiert und dann meinem Vater hingeschoben, weil ich es eklig fand. Ging mir damals eher um den “ich Schock jetzt mal meine Eltern Effekt”.
Wenn man bedenkt, dass Alkohol ein Klasse 1 Karzinogen ist, und das unabhängig von der Menge in gewöhnlichen alkoholischen Getränken, (und der Konsum daneben noch zahllose weitere furchtbare Folgen hat) ist das schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Wobei Verbote für schutzbedürftige nur eine Seite der Medallie sind. Wichtig ist auch, die Menschen zu einem mündigen Konsum zu erziehen.
Erste Reaktion: Was für ne beknackte Regel, gerne weg damit
Zweite Reaktion: Okay Eltern sollen wohl Vorbilder sein. Haben zwar absolut 0 Qualifikationen vorzuweisen (es sei denn sie adoptieren!), sind aber magischerweise trotzdem die perfekten Tripsitter.
Alkohol ist eine simple, extrem weit verbreitete aber absolut dumme Droge. Am meisten Schaden, keine positiven Effekte, körperliche Schäden, gesellschaftlich. Toxisch männliches Verhalten wird gestärkt, während Substanzen wie LSD oder Pilze das radikal aufbrechen und jeden zum heulen bringen.
Also vom Ding her wohl relativ okay so eine Regel, Alkohol ist nur halt einfach ne dumme Droge
Edit: Herunterwähler zeigt euch!