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    4 days ago

    So ganz verkehrt ist die Idee nicht: Dann trinkst du deinen ersten Alkohol in Anwesenheit deiner Eltern, die dann darauf achten können, dass du beim ersten Mal nicht zu viel trinkst, dass du dann keinen zu großen Scheiß machst und dass dir keiner was tut. Das ist definitiv besser als diese Ami-Variante, wo die Leute erst mit 21 trinken dürfen, dann schon nicht mehr zuhause wohnen und dann bei den ersten Trinkversuchen völlig wegeskalieren.

    (und ehrlich gesagt ist das absolute Symbolpolitik. Keine Ahnung, wie da die Strafbarkeit aussehen soll, wenn Eltern ihrem 15jährigen auf der Familienfeier ein Bier geben oder wer das wie und warum anzeigen soll. Da wird sich einfach nichts ändern)

    • trollercoaster@sh.itjust.works
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      4 days ago

      Die amerikanische Variante ist ein sehr gutes Beispiel für die Konsequenzen von solchen realitätsfernen restriktiven Regelungen. Nicht nur gibt es dort deshalb eine Menge junger Erwachsener, die sich dann, wenn sie 21 werden, völlig hemmungslos besaufen und sich benehmen, wie kleine Kinder, weil sie nie gelernt haben, wann es genug ist, genauso gibt es dort auch sehr viele Jugendliche, die mit gefälschten Ausweisdokumenten (üblicherweise Führerscheine) rumlaufen, um Alkohol kaufen zu können. Aber auch ohne gefälsche Altersnachweise ist es ein Leichtes, sich Alkohol zu besorgen, denn Alle haben ältere Freunde bzw. suchen sich welche und nicht jeder Verkäufer macht sich den Aufwand, jeden Ausweis zu kontrollieren, das ist unter bestimmten Umständen gar nicht wirklich praktikabel. Meiner Erfahrung nach ist es auch regelmäßig so, dass gerade die, die das zu Hause nicht dürfen, heimlich so richtig aufdrehen. Gerade für Jugendliche hat das Verbotene einen besonders großen Reiz.

      Überhaupt finde ich es bedenklich, diesen amerikanischen Trend zur Infantilisierung der Jugend mitzumachen. Im Artikel ist ja auch ausdrücklich von “Kindern” die Rede. Jugendliche knapp unter 16 sind zwar noch nicht erwachsen, aber bei weitem auch keine kleinen Kinder mehr. (bei den Amis geht das ja sogar so weit, dass da junge Erwachsene gleich mitinfantilisiert werden, bei Studenten reden die ja regelmäßig von “college kids”)

      Wer nicht langsam, Stück für Stück an die Verantwortung eines selbstbestimmten Erwachsenenlebens mit all seinen Freiheiten und ihren Konsequenzen herangeführt wird, hat gute Chancen, das nie richtig zu lernen.