Neonazistische Jugendbanden wie Deutsche Jugend Voran verbreiten immer mehr Angst und Schrecken. Nun weist der Verfassungsschutz sehr deutlich auf die Risiken für bestimmte Gruppen hin.
Du meinst also “Linksterrorismus”? Weil genau darunter Leute wie Lina E verfolgt wurden. Und es wäre naiv zu glauben, dass die Polizei bei disruptiven Maßnahmen gegen die Polizei, die dann mit Sicherheit von der Polizei zu Gewalt eskaliert werden, weniger hart verfolgt werden, als Gewalt gegen Nazibanden.
Letztlich waren die Bauerndemos auch nur deswegen wirksam, weil sie vergleichsweise mit Samthandschuhen angefasst wurden. Von der Polizei über Politiker bis hin zu den Medien.
Ich stimme dir zu, dass es Disruption braucht. Diese wird aber in jedem Fall vom Staat mit Gewalt begegnet. Man wird ja schon von der Polizei in Berlin verprügelt, wenn man sagt “ein Völkermord rechtfertigt keinen zweiten Völkermord.”
Und es wäre naiv zu glauben, dass die Polizei bei disruptiven Maßnahmen gegen die Polizei, die dann mit Sicherheit von der Polizei zu Gewalt eskaliert werden, weniger hart verfolgt werden, als Gewalt gegen Nazibanden.
Das ist der Kern meines Argumentes. Du wirst mit disruptiven Maßnahmen gegen die Polizei nicht weniger Gewalt haben.
Wer “disruptive Maßnahmen gegen die Polizei” einleitet, hat mit Recht mit Gegenwehr zu rechnen. Disruptiv geht auch ohne Gewalt, disruptiv geht auch in einer Form in der man die Gesellschaft mitnimmt. Aktionen wie bei Lina E. stellen sich außerhalb unserer Rechtsordnung und werden berechtigt von der Justiz bekämpft.
Du hast disruptive Maßnahmen vorgeschlagen. Jetzt rechtfertigst du Polizeigewalt als Eskalation darauf, und meinst es ginge ohne Gewalt.
Es wird deutlich, dass du wenig Erfahrung mit Polizei bei Demonstrationen hast, wo die Polizei den Demonstranten nicht ideologisch wohlgesonnen ist. Du wirst bereits für Banner, Sitzblokaden, Parolen u.ä. verprügelt. Dann hast du nur noch die Wahl, dich verprügeln zu lassen, oder dich zu verteidigen.
Die Eskalation bei progressiven Demonstrationen geht überwiegend vom Staat aus und es ist komplett an der Realität vorbei, dann die Polizeigewalt zui verteidigen und gleichzeitig zu meinen, man müsse mehr tun, als “nur” zu demonstrieren, wenn man schon dafür vom Staat attackiert wird.
Eher wie Fridays for Future… die haben über einen längeren Zeitraum Massen bewegt und waren disruptiv ohne die Sympathie der Öffentlichkeit zu verlieren.
Die haben für Monate mit schöner Regelmäßigkeit Innenstädte lahmgelegt… aber auf eine Weise die Öffentlichkeit schafft ohne den nicht aktivistisch tätigen Menschen zu vergraulen.
Wenn ich Kartoffelsuppe auf Bilder klatsche (wie die LG) oder vermeintliche Neonazis zusammentrete (wie Lina E) bin ich nicht disruptiv, ich bin nervig oder eine Gefahr für die Allgemeinheit.
Die haben für Monate mit schöner Regelmäßigkeit Innenstädte lahmgelegt…
Nicht mehr als jede andere Demo gleicher Größe es sowieso tut.
aber auf eine Weise die Öffentlichkeit schafft ohne den nicht aktivistisch tätigen Menschen zu vergraulen.
Ich fürchte, da hast du falsche Erinnerungen. FfF wurden verbal, in Medien und Kommentarspalten ziemlich dafür angegangen.
Wenn ich Kartoffelsuppe auf Bilder klatsche (wie die LG) […], ich bin nervig
Äh, glaubst du, das war das einzige, was die LG gemacht hat? Wie nennst du das Festkleben auf Straßen, die Störung des Flugverkehrs, die Bepflanzung eines Golfplatzes, die Besetzung einer Autobahn, die Blockade eines Luxushotels, die Störung der Thurn-und-Thaxis-Schlossfesrspiele usw?
oder vermeintliche[bekannte] Neonazis zusammentrete (wie Lina E) […] eine Gefahr für die Allgemeinheit.
Ne, eine Gefahr für Neonazis.
Disruptiv bedeutet übrigens nicht einfach nur störend. Damit etwas disruptiv ist, muss es bestehende Steukturen in ihren Grundfesten erschüttern oder gleich auflösen. Innenstädte kurzfristig mit Demos lahmlegen ist nicht disruptiv, das ist im Kontext deutscher Protestkultur eher normal.
Richtig, aber sie haben das über einen langen Zeitraum mit Regelmäßigkeit geschafft
Das hat niemand in Abrede gestellt. Es ging um den Störfaktor.
Natürlich gab es Kritik und Häme, aber abseits dessen haben sie es geschafft insgesamt ein positives Bild zu hinterlassen.
Erst nachdem radikalere Gruppen wie die LG oder ER und radikale Aktionen wie die Besetzung des Hambi oder die Demos bei Lützerath es geschafft haben, den Diskurs etwas zu verschieben und FfF im Vergleich nicht mehr so krass wirkten.
Dass du auf die Ausführungen zur LG nicht antwortest, werte ich einfach als schweigende Zustimmung.
Die Beurteilung wer Neonazi ist möchte ich nicht einer Gruppe ideologisch verblendeter Extremisten überlassen.
Musst du nicht. Die Überfälle, wegen den die Gruppe um Lina E. angeklagt wurde, hatten folgende Menschen zum Ziel:
Enrico Böhm, ehemaliges Mitglied bei der NPD, 2024 wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung verurteilt.
Cedric S., beteiligt am Überfall auf Connewitz 2016 und deswegen verurteilt. Stadtbekannter Neonazi.
Das „Bull’s Eye“ in Eisenach, rechtsextreme Szenekneipe, der Wirt und Inhaber ist Mitglied bei Knockout 51 (verbotene rechtsextreme Vereinigung).
Eine Gruppe, die mit Reichskriegsflagge auf dem Rückweg von einem Neonaziaufmarsch (Gedenkveranstaltung für einen NPD-Funktionäre) waren.
Eine Person, die eine Mütze einer bekannten Neonazi-Marke trug.
Einzig und alleine den letzten (in meiner Aufzählung, nicht chronologisch) Falls könnte man debattieren, allerdings trug die Person halt einfach ein Kleidungsstück, das „Ich bin Neonazi“ aussagt, ein Erkennungszeichen. Alle anderen waren polizeibekannt und (teilweise mehrfach) wegen ihrer rechtsextremen Umtriebe verurteilt. Die Einstufung wurde nicht von Linksextremen vorgenommen.
Sogar wenn man die Aktionen der Gruppe rund um Lina E. gutheißen würde (etwas das ich definitiv nicht tue), müsste man doch einsehen, dass es nur eine Frage der Zeit wäre bis es Kollateralschäden gäbe. Mal ganz davon abgesehen, dass man an dem Punkt an dem man Gewalt gegen die andere politische Seite befürwortet schon lange den Rechtsstaatlichen Boden verlassen hat.
In dem Fall müssen die Demonstrationen eben weiter gehen, evtl. eben auch disruptiver und vielleicht wirksamer wie bei den Bauerndemos.
Du meinst also “Linksterrorismus”? Weil genau darunter Leute wie Lina E verfolgt wurden. Und es wäre naiv zu glauben, dass die Polizei bei disruptiven Maßnahmen gegen die Polizei, die dann mit Sicherheit von der Polizei zu Gewalt eskaliert werden, weniger hart verfolgt werden, als Gewalt gegen Nazibanden.
Letztlich waren die Bauerndemos auch nur deswegen wirksam, weil sie vergleichsweise mit Samthandschuhen angefasst wurden. Von der Polizei über Politiker bis hin zu den Medien.
Ich stimme dir zu, dass es Disruption braucht. Diese wird aber in jedem Fall vom Staat mit Gewalt begegnet. Man wird ja schon von der Polizei in Berlin verprügelt, wenn man sagt “ein Völkermord rechtfertigt keinen zweiten Völkermord.”
Willst du wirklich behaupten die Taten von Lina E. wären zu rechtfertigen?
Das ist der Kern meines Argumentes. Du wirst mit disruptiven Maßnahmen gegen die Polizei nicht weniger Gewalt haben.
Wer “disruptive Maßnahmen gegen die Polizei” einleitet, hat mit Recht mit Gegenwehr zu rechnen. Disruptiv geht auch ohne Gewalt, disruptiv geht auch in einer Form in der man die Gesellschaft mitnimmt. Aktionen wie bei Lina E. stellen sich außerhalb unserer Rechtsordnung und werden berechtigt von der Justiz bekämpft.
Du hast disruptive Maßnahmen vorgeschlagen. Jetzt rechtfertigst du Polizeigewalt als Eskalation darauf, und meinst es ginge ohne Gewalt.
Es wird deutlich, dass du wenig Erfahrung mit Polizei bei Demonstrationen hast, wo die Polizei den Demonstranten nicht ideologisch wohlgesonnen ist. Du wirst bereits für Banner, Sitzblokaden, Parolen u.ä. verprügelt. Dann hast du nur noch die Wahl, dich verprügeln zu lassen, oder dich zu verteidigen.
Die Eskalation bei progressiven Demonstrationen geht überwiegend vom Staat aus und es ist komplett an der Realität vorbei, dann die Polizeigewalt zui verteidigen und gleichzeitig zu meinen, man müsse mehr tun, als “nur” zu demonstrieren, wenn man schon dafür vom Staat attackiert wird.
So wie die Bewegung, die mal als Letzte Generation bekannt war?
Eher wie Fridays for Future… die haben über einen längeren Zeitraum Massen bewegt und waren disruptiv ohne die Sympathie der Öffentlichkeit zu verlieren.
Wo war FfF jemals disruptiv? Das waren normale Demos. Und die Sympathie kam auch erst, als radikalere Gruppen Aufmerksamkeit bekamen.
Die haben für Monate mit schöner Regelmäßigkeit Innenstädte lahmgelegt… aber auf eine Weise die Öffentlichkeit schafft ohne den nicht aktivistisch tätigen Menschen zu vergraulen.
Wenn ich Kartoffelsuppe auf Bilder klatsche (wie die LG) oder vermeintliche Neonazis zusammentrete (wie Lina E) bin ich nicht disruptiv, ich bin nervig oder eine Gefahr für die Allgemeinheit.
Nicht mehr als jede andere Demo gleicher Größe es sowieso tut.
Ich fürchte, da hast du falsche Erinnerungen. FfF wurden verbal, in Medien und Kommentarspalten ziemlich dafür angegangen.
Äh, glaubst du, das war das einzige, was die LG gemacht hat? Wie nennst du das Festkleben auf Straßen, die Störung des Flugverkehrs, die Bepflanzung eines Golfplatzes, die Besetzung einer Autobahn, die Blockade eines Luxushotels, die Störung der Thurn-und-Thaxis-Schlossfesrspiele usw?
Ne, eine Gefahr für Neonazis.
Disruptiv bedeutet übrigens nicht einfach nur störend. Damit etwas disruptiv ist, muss es bestehende Steukturen in ihren Grundfesten erschüttern oder gleich auflösen. Innenstädte kurzfristig mit Demos lahmlegen ist nicht disruptiv, das ist im Kontext deutscher Protestkultur eher normal.
Richtig, aber sie haben das über einen langen Zeitraum mit Regelmäßigkeit geschafft
Natürlich gab es Kritik und Häme, aber abseits dessen haben sie es geschafft insgesamt ein positives Bild zu hinterlassen.
Die Beurteilung wer Neonazi ist möchte ich nicht einer Gruppe ideologisch verblendeter Extremisten überlassen.
Das hat niemand in Abrede gestellt. Es ging um den Störfaktor.
Erst nachdem radikalere Gruppen wie die LG oder ER und radikale Aktionen wie die Besetzung des Hambi oder die Demos bei Lützerath es geschafft haben, den Diskurs etwas zu verschieben und FfF im Vergleich nicht mehr so krass wirkten.
Dass du auf die Ausführungen zur LG nicht antwortest, werte ich einfach als schweigende Zustimmung.
Musst du nicht. Die Überfälle, wegen den die Gruppe um Lina E. angeklagt wurde, hatten folgende Menschen zum Ziel:
Enrico Böhm, ehemaliges Mitglied bei der NPD, 2024 wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung verurteilt.
Cedric S., beteiligt am Überfall auf Connewitz 2016 und deswegen verurteilt. Stadtbekannter Neonazi.
Das „Bull’s Eye“ in Eisenach, rechtsextreme Szenekneipe, der Wirt und Inhaber ist Mitglied bei Knockout 51 (verbotene rechtsextreme Vereinigung).
Eine Gruppe, die mit Reichskriegsflagge auf dem Rückweg von einem Neonaziaufmarsch (Gedenkveranstaltung für einen NPD-Funktionäre) waren.
Eine Person, die eine Mütze einer bekannten Neonazi-Marke trug.
Einzig und alleine den letzten (in meiner Aufzählung, nicht chronologisch) Falls könnte man debattieren, allerdings trug die Person halt einfach ein Kleidungsstück, das „Ich bin Neonazi“ aussagt, ein Erkennungszeichen. Alle anderen waren polizeibekannt und (teilweise mehrfach) wegen ihrer rechtsextremen Umtriebe verurteilt. Die Einstufung wurde nicht von Linksextremen vorgenommen.
Ich gehe jetzt nur mal auf den letzten Punkt ein:
Sogar wenn man die Aktionen der Gruppe rund um Lina E. gutheißen würde (etwas das ich definitiv nicht tue), müsste man doch einsehen, dass es nur eine Frage der Zeit wäre bis es Kollateralschäden gäbe. Mal ganz davon abgesehen, dass man an dem Punkt an dem man Gewalt gegen die andere politische Seite befürwortet schon lange den Rechtsstaatlichen Boden verlassen hat.