• rumschlumpel@feddit.org
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    31
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    12 days ago

    Stabile Haltung, gibt ja schon viele Schlagersänger die selbst rechtsextrem sind. Andererseits frage ich mich jetzt, ob der Schlagerbetrieb insgesamt so rechts ist, dass man explizit Haltung beziehen muss, damit die Konzerte nicht von rechten Besuchern dominiert werden.

    • Saleh@feddit.org
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      20
      ·
      12 days ago

      Da gibt es schon seit 10-15 Jahren oder so die Diskussion um Andreas Gabalier.

      Die Übergänge scheinen fließend zu sein und rechtspopulistische und rechtsextreme Positionen mindestens anschlussfähig zu sein.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Gabalier

      Der geschäftsführende Direktor des Zentrums für Populäre Kultur und Musik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Michael Fischer, analysierte für das Magazin Bento einzelne Liedtexte von Gabalier. Sein Fazit: „In den Liedern von Andreas Gabalier geht es vordergründig um ‚Heimatkitsch‘, religiöse Gefühle und überholte Rollenbilder. Das findet man so zwar auch bei anderen Schlagerliedern, aber im Politischen geht Gabalier deutlich weiter als andere“. Die Textpassage „eisernes Kreuz, das am höchsten Berggipfel steht“ (aus Mein Bergkamerad) ist laut Fischer aufgrund ihrer Anlehnung an die alte Kriegsauszeichnung Eisernes Kreuz eine gewollte Provokation, so etwas könne kein Zufall sein. Ein solches „Spiel mit Begriffen“ kenne man auch von rechtspopulistischen Politikern.

      Sebastian Gloser von nordbayern.de bezeichnet Gabalier als „Brückenbauer zur Neuen Rechten“. Auch Gloser verweist auf die Textpassage mit dem „eisernen Kreuz“ und erwähnt Gabaliers Aufzählung von Deutschen, Italienern und Japanern – den Achsenmächten im Zweiten Weltkrieg – im Song Biker sowie Gabaliers Hakenkreuz-Pose auf dem Albumcover von Volks-Rock’n’Roller. Weiterhin kritisiert Gloser das Gesellschaftsbild Gabaliers, das eher zu den 1950er Jahren passe.[46] Auf die Hakenkreuz-Pose verweisen auch andere Journalisten.

      Im März 2020 warf der Kulturforscher Jens Wietschorke Gabalier vor, eine „Echokammer für Rechtspopulismus“ zu schaffen, „ohne sich darauf festlegen zu lassen“. Er wende sich wie viele Populisten „tendenziell an eine schweigende Mehrheit“ und bediene sich „einer Geste des heimlichen Einverständnisses“. Wietschorke zitiert die Zeile „Irgendwann kommt dann der Punkt, wo’s einem reicht, dann wird’s zuviel“ aus dem Song A Meinung haben und merkt an, wer „so etwas vor dem Hintergrund der Flüchtlingsdebatten 2015/16 auf einer Stadionbühne“ singe, der werde „ganz genau verstanden, auch wenn er nicht sagt, worum es ihm da konkret geht“.

      • Natur12@feddit.org
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        12 days ago

        Das ist ja heftig. Ich dachte, Gaballier ist so ein harmloser mich sowieso nicht ansprechender Alpendudler. Lediglich hatte ich was ihn (auch) betreffend die Debatte um die zu dünne Heidi aus der heutigen Zeit stammende Zeichentrickserie mit bekommen. Aber warum Gaballier damit in Zusammenhang gebracht wird, weiß ich eigentlich nicht. Beschäftige mich nicht so mit diesem Mann.

        • brewbart@feddit.org
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          12 days ago

          Den Eindruck hatte ich auch. Ich musste mir grad mal das angesprochene Cover geben - uff. Bisschen sprachlos und entrüstet bin ich jetzt schon

    • 🦄🦄🦄@feddit.org
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      7
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      12 days ago

      Naja… das Konzert wurde im Osten abgesagt. Hier trauen sich die Nazis halt doch schon wesentlich mehr aus ihren Löchern, als im restlichen Land.

      • rumschlumpel@feddit.org
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        12 days ago

        Würde mich jetzt interessieren, wie viele ihrer ostdeutschen Fans rechts waren - wurden die Konzerte wegen 10% weniger Besuchern abgesagt, oder wegen 50% weniger?

        • KasimirDD@feddit.org
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          12 days ago

          Wobei Roland Kaiser dieses Jahr vier ausverkaufte Konzerte in Dresden hatte. Und der positioniert sich auch sehr deutlich.