Millionen haben das Video gesehen, Zehntausende kommentiert: Sängerin Liän filmt, wie ein Mann sie in einem Parkhaus bedrängt und lädt es auf TikTok hoch. Sie wollte Beweise sammeln, sagt sie. Aber hat sie sich dabei selbst strafbar gemacht?
Auch, wenn ich das Gefühl nachempfinde, finde ich es im Allgemeinen nicht richtig.
Tatumstände:
Man kennt als Fremder, der nichts damit zu tun hat, nie die Details der Situation. Aber die sind kritisch. Würde man einfach alle auf diese Weise öffentlich zur Schau stellen, kann ein verzerrtes, unfaires und ggf. sogar künstlich falsches Bild erzeugt werden.
Beispiele: Tatperson hat psychische Probleme, wurde dazu angestiftet, vielleicht sogar gezwungen, oder ein Video wird bewusst völlig aus dem Kontext gerissen dargestellt, eben um jemanden in ein schlechtes Licht zu rücken.
(Letzteres in solchen Fällen sicherlich unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Und mir geht es ja gerade um den allgemeinen, moralischen Name and Shame Freifahrtschein.)
Resozialisierung:
Meiner Meinung nach sollte unser Rechtssystem dafür sorgen, dass Menschen sich besser verhalten und sich bessern lernen, wenn sie es nicht tun. Es gibt zu viele Arschlöcher, aber nicht jedes Arschloch ist ein hoffnungsloser Fall. Jemanden für so einen Mist sein Leben lang öffentlich zu brandmarken, obwohl sich die Person dann sogar gebessert hat, würde mit erheblichen bleibenden Einschränkungen einhergehen und die Person schlimmstenfalls sogar in Notlagen führen, die zu noch mehr Kriminalität führt, weil z.B. für den Lebensunterhalt nicht mehr gesorgt werden kann.
Strafmaß:
Art und Ausmaß der Strafe sollte durch qualifizierte Personen gemäß der Rechtslage festgelegt werden und nicht von einem emotional aufgewühlten Mob, der mit Fackeln und Heugabeln jemanden blindlinks zum Scheiterhaufen führt.
Wenn man mit der Rechtslage unzufrieden ist, gibt es zahlreiche demokratische Mittel, um eine Änderung anzuregen.
Nimm es auf, zeige es Polizei, Richtern und Anwälten. Lass das Rechtssystem für dich arbeiten. Aber es zu veröffentlichen ist noch mal eine andere Nummer. Geht es darum, aufzuklären, kann man den Täter in so einem Video auch anonymisieren.
Wenn man sich vom Rechtssystem nicht geholfen fühlt, kann man es ja immer noch veröffentlichen. Dann muss man aber auch bereit sein die Konsequenzen zu tragen, wenn man eben im Unrecht ist.
Auch, wenn ich das Gefühl nachempfinde, finde ich es im Allgemeinen nicht richtig.
Tatumstände:
Man kennt als Fremder, der nichts damit zu tun hat, nie die Details der Situation. Aber die sind kritisch. Würde man einfach alle auf diese Weise öffentlich zur Schau stellen, kann ein verzerrtes, unfaires und ggf. sogar künstlich falsches Bild erzeugt werden.
Beispiele: Tatperson hat psychische Probleme, wurde dazu angestiftet, vielleicht sogar gezwungen, oder ein Video wird bewusst völlig aus dem Kontext gerissen dargestellt, eben um jemanden in ein schlechtes Licht zu rücken.
(Letzteres in solchen Fällen sicherlich unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Und mir geht es ja gerade um den allgemeinen, moralischen Name and Shame Freifahrtschein.)
Resozialisierung:
Meiner Meinung nach sollte unser Rechtssystem dafür sorgen, dass Menschen sich besser verhalten und sich bessern lernen, wenn sie es nicht tun. Es gibt zu viele Arschlöcher, aber nicht jedes Arschloch ist ein hoffnungsloser Fall. Jemanden für so einen Mist sein Leben lang öffentlich zu brandmarken, obwohl sich die Person dann sogar gebessert hat, würde mit erheblichen bleibenden Einschränkungen einhergehen und die Person schlimmstenfalls sogar in Notlagen führen, die zu noch mehr Kriminalität führt, weil z.B. für den Lebensunterhalt nicht mehr gesorgt werden kann.
Strafmaß:
Art und Ausmaß der Strafe sollte durch qualifizierte Personen gemäß der Rechtslage festgelegt werden und nicht von einem emotional aufgewühlten Mob, der mit Fackeln und Heugabeln jemanden blindlinks zum Scheiterhaufen führt.
Wenn man mit der Rechtslage unzufrieden ist, gibt es zahlreiche demokratische Mittel, um eine Änderung anzuregen.
Nimm es auf, zeige es Polizei, Richtern und Anwälten. Lass das Rechtssystem für dich arbeiten. Aber es zu veröffentlichen ist noch mal eine andere Nummer. Geht es darum, aufzuklären, kann man den Täter in so einem Video auch anonymisieren.
Wenn man sich vom Rechtssystem nicht geholfen fühlt, kann man es ja immer noch veröffentlichen. Dann muss man aber auch bereit sein die Konsequenzen zu tragen, wenn man eben im Unrecht ist.