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Cake day: December 21st, 2023

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  • Als hätte das in diesem Fall etwas geändert. In einer Zeitung gab es einen ausführlicheren Bericht dazu. Darin steht, dass die Täterin auch in Hamburg schon bekannt war und in Schleswig-Holstein aktuell sogar wegen Körperverletzung vor Gericht stand. Das nähere Umfeld hatte wiederholt vor einer Gefahr gewarnt. Zum einen wegen Gewalt gegen sich selbst (>10 Suizidversuche), aber auch wegen öffentlicher Gefährdung und vieler anderer Vorfälle.

    Hier ein paar Ausschnitte für den Kontext:

    Was ist von der 39-Jährigen bekannt? Sie hat keinen festen Wohnsitz, reist, vermutlich mit der Bahn, durchs Land. Mal wird sie in Limburg aufgegriffen, mal in Cuxhaven, mal in Hamburg. Seit 2021 haben Polizeien und Ärzte in gleich fünf Bundesländern mit der in Braunschweig geborenen Frau zu tun.

    Anfang Mai wird sie schließlich hilflos in Cuxhaven entdeckt. Auf Grundlage des Niedersächsischen Gesetzes über Hilfen und Schutzmaßnahmen für psychisch Kranke (NPsychKG) wird sie drei Wochen lang im Ameos Klinikum Seepark Geestland untergebracht. Das verspricht laut seiner Homepage allen Menschen, die an seelischen Störungen leiden, ein differenziertes Behandlungsspektrum und wirksame Hilfe. Nachhaltig war diese Hilfe nicht: Das Klinikum entlässt die Patientin am 22. Mai in die Hilf- und Obdachlosigkeit.

    Aber es bleiben bis zum Anfang vergangenen Jahres eher Bagatelldelikte, die auf ihr Konto gehen. Mal schubst Heike Maier [Name geändert] Menschen, mal verbrennt sie auf einem Tisch eine Arztrechnung, was ihr eine Anzeige wegen Brandstiftung einbringt, mal wirft sie mit Büchern um sich. 2024 nehmen die Taten an Vehemenz zu.

    Im März vor einem Jahr attackiert sie im Zug nach Bremen Fahrgäste. Im Rucksack versteckt trägt sie ein Beil mit sich herum. Hat ein Schub die schwere psychische Erkrankung nochmals verstärkt? Das ist Spekulation, liegt als Erklärung aber nahe. Am 6. November 2024 zeigt der Vater die Suizidgefährdung seiner Tochter an. Die wird klinisch aufgenommen, verschwindet dann wieder. Kurzvor Weihnachten 2024 melden die Eltern die Tochter als vermisst. Tags darauf wird sie wieder aufgegriffen. Zwei Wochen später kommt es zum bislang schwersten Zwischenfall, von dem die Behörden wissen: einer Attacke gegen die Eltern.

    Am 5. Januar greift Heike Maier ihren Vater und ihre Mutter (71) in deren Zuhause in Großhansdorf an. Sie verletzt den 69-Jährigen mit einem spitzen Gegenstand, vermutlich einer Schere, schwer und die Mutter an den Händen, als diese versucht, ihre Tochter zu entwaffnen. Danach lässt sich Maier festnehmen, ohne Widerstand zu leisten. Das Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung der Lübecker Staatsanwaltschaft ist heute, fünf Monate später, noch immer nicht abgeschlossen.

    Nach dem Angriff auf die Eltern reicht es der Staatsanwaltschaft. Sie beantragt erst beim Amts-, dann mit einer Beschwerde beim Landgericht Lübeck, das Pendant zur Untersuchungshaft anzuwenden: die Unterbringung in einer forensischen Klinik nach Paragraf 126a der Strafprozessordnung. Unbefristet; streng gesichert hinter meterhohen Mauern; therapieerfahren im Fall von psychisch kranken Straftätern. Doch die Lübecker Richter sagen nein.

    Anders als behandelnde Ärzte und urteilende Richter, scheint die Betreuerin von Heike Maier die Eigen- und Fremdgefährdung erkannt und ernst genommen zu haben. Sie soll nach Abendblatt-Informationen vehement versucht haben, die psychisch kranke Frau dauerhaft in einer Fachklinik unterzubringen. Aber die Betreuerin scheiterte genauso wie die Lübecker Staatsanwaltschaft.







  • Naja, bist halt auf den Namen angesprungen und hast offensichtlich negative Erfahrungen gemacht, die ich als ehemaliger IT-Berater nur teils nachvollziehen kann.

    Firmen wie Deloitte, Accenture, Hays und wie sie alle heißen, bezirzen das obere Management mit hübschen Powerpoint-Präsentationen und grasen dann die ganzen IT-Themen ab, für die eigentlich auch lokale Anbieter Unterstützung leisten könnten.

    Der ganze Sales-Aspekt hat mich persönlich ehrlich gesagt auch immer genervt. Daher habe ich selbst immer darauf geachtet, nur sinnvolle Vorschläge zu machen und auch Technologien zu empfehlen, die nicht das Spezialgebiet meines Bereichs waren. Und klar ist es besser, dafür qualitativ hochwertige Slides zu haben. Das heißt aber nicht, dass inhaltlich alles Quatsch ist. Wenn durchgängig der Nutzen nicht erreicht worden wäre, der als Gegenwert des Preises erwartet wurde, gäbe es bald keine Folgeaufträge mehr.

    Und wir haben oft genug Projekte an lokale Anbieter verloren. Da wurden alle Aspekte sehr genau abgewogen. Z.B.: möchte der Kunde ein komplettes Team mit technischen Experten in Konzeption, Umsetzung bis hin zum Betrieb, die aber vielleicht die Branche noch nicht so gut kennen oder splittet man das auf und vergibt es mit mehr Koordinationsaufwand an verschiedene spezialisierte lokale Unternehmen?

    Das machen diese Firmen wiederum nicht selbst, sondern sie externalisieren den Großteil der Arbeit an irgendwelche Freelancer, die sonst nicht an Aufträge kommen, weil die ansässigen Betriebe ihnen keine Auftragsgarantie geben können.

    Zunächst einmal ist das oben genannte Hays keine klassische Beratung, sondern ein Personalvermittler, der offene Stellen mit passenden Personen besetzt, auch mit Freelancern. In den großen Beratungen haben bei mir Freelancer und Subcontractor eher selten eine Rolle gespielt. Kleine lokale Anbieter müssen dagegen viel häufiger auf externe Arbeitskräfte zurückgreifen, weil sie alleine nicht alles abdecken könnten.

    Ja, das ärgert mich schon. Weil es anders kostengünstiger und besser ginge.

    Wer immer ein Projekt bei vergleichbarer Leistung günstiger anbietet als andere, wird den Zuschlag bekommen. Ich habe aber auch mehrfach erlebt, dass kleinere Anbieter zunächst ein Projekt bekommen haben, es dann in den Sand gesetzt haben und am Ende musste doch eine größere Beratung mit mehr Expertise übernehmen. Das ist dann logischerweise insgesamt noch teurer.







  • Das ist doch genau dein Denkfehler. Es gibt nicht 1000 Wahllokale in Deutschland, sondern laut ZDF rund 65.000. Bei 59,2 Mio. Wahlberechtigten sind 911 Personen einem Wahllokal zugeordnet. 1000 als Näherung ist gut genug.

    Wenn du 2.600 falsche Stimmen durch 1000 teilst, rechnest du nur aus, wie vielen vollen Wahllokalen das entspricht, nämlich 2,6. Aber bundesweit! Diese Zahl musst du dann nochmal mit der Gesamtzahl der Wahllokale ins Verhältnis setzen: 2,6 / 65.000 = 0,004%

    Das entspricht übrigens 2.600 Stimmen pro 59,2 Mio. Wahlberechtigten, also 0,004% Anteil. Bei einer Wahlbeteiligung von 82,5% ist der Anteil abgegebener falsch gezählter BSW-Stimmen 0,005%.

    Pro Wahllokal sind nur von 0,05 Menschen die BSW-Stimmen falsch gezählt worden. Also nur in jedem 20. Wahllokal eine.