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Cake day: January 9th, 2024

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  • Was genau zählt eigentlich zu den Verteidigungsausgaben? Gibt es da schon konkrete Pläne?

    Denn es bringt ja nichts, wenn man genug Panzer, Jets usw. hat – aber kein Personal, das sie bedienen oder warten kann. Ich kenne mich da zu wenig aus, aber: Warum macht man es nicht wieder wie früher – mit Zivildienst oder Wehrpflicht für 1–2 Jahre?

    Als ich 2010 meine Ausbildung zum Krankenpfleger angefangen habe, war unser Übergabezimmer so voll, dass wir 3–4 zusätzliche Stühle holen mussten – oder eben zwei Leute auf der Fensterbank saßen. Und ja, jeder hatte eine wichtige Aufgabe. Ich im ersten Ausbildungsjahr bin quasi alle Klingeln abgeklappert, die beiden Zivis haben Patienten allein zum Röntgen oder EKG gefahren – bei wichtigen Sachen wie OP-Begleitungen war dann natürlich eine Fachkraft dabei.

    Und laut meinen Kollegen hat damals mindestens jeder fünfte Zivi danach eine Ausbildung in dem Bereich angefangen – egal ob Heilerziehungspfleger, Erzieher oder Pflegekraft.

    Was heute fehlt, ist Personal – in der Pflege, in der Bundeswehr, überall.

    Früher hat man beim Einkaufen auch deutlich öfter Menschen in Bundeswehruniform gesehen. Heute? Ich wohne direkt neben einer Kaserne (US), aber ehrlich gesagt: Ich sehe keine Soldaten mehr in Uniform beim Einkaufen. Gibt es da ein Gesetz? Dürfen sie das nicht mehr?

    Wir brauchen mehr motivierte Leute. Und dazu gehört eine attraktive Vergütung mit der man sich selbst und vorzugsweise eine Familie halbwegs als Alleinverdiener über die Runden bringen kann. Vielleicht wird mit den Ausgaben ja auch da angesetzt - mehr Gehalt für die nicht “hohen Tiere” im Bund. Das ein Pilot bei der Bundeswehr in A11 als Anfänger nicht verhungert dürfte jedem Klar sein. Kommt erst einmal da hin.


  • Spontan einen Termin in einer Augenklinik bekommen.

    Neulich war ich einfach mal Random nach 5 Jahren zur Routine beim Augenarzt und die Praxis war so voll, dass sich vor der Tür eine Schlange bildete.

    So war es auch als ich meine Oma mal zum HNO an eine Uni Klinik fahren musste. Sie (wir) warteten knapp 8 Stunden trotz Termin.

    Dann sollen die halt gleich anrufen und mich auf morgen verschieben oder mir 6 Monate später nen’ Termin geben. Wieso staut sich da so viel? Wenn es nicht dringend ist und viele da sind, dann kann ich auch später kommen bzw. noch späteren Termin wahrnehmen. Ich habe einfach keine Lust trotz Termin mit Uhrzeit ca. 4 Stunden länger zu warten. Wenn es an dem Tag eh schon “voll” ist, was die ja bei der Termin vergabe ja sehen können, dann sollen se so viele Monate nach hinten blättern bis ich als einziger drin steh.

    Mich regt es tierisch auf in einer übervollen Praxis warten zu müssen und zu wissen, dass ich eigentlich nen’ Termin für 10 Uhr habe. Dann einfach kurz anrufen, sagen es wird mit 10 Uhr nichts, komm um 13 Uhr. Dann kann ich ab 13 Uhr auch 20 Minuten warten.

    Über eine Stunde Wartezeit schimpfe ich gar nicht. Wäre ja mittlerweile sogar nach Human. Aber diese 4-6 Stunden “Open End” Wartezeiten trotz Termin nerven. Ich verstehe auch, dass Notfälle vorrang haben. Aber es gab nie Notfälle, es war einfach eine übervolle Praxis mit nur einem Arzt und einer MFA. Ich verstehe da auch die Überforderung, aber dann sagt die Termine ab - auch mein Termin - wenn es nur Routine ist und lass die wichtigen vor. Ich werde schon nach einem Jahr dran kommen und es würde auch ausreichen. Wenn ich jetzt was dringendes habe - okay, dann gehts nicht. Dann warte ich halt… aber wenn man einfach priorisieren würde könnte man viele Termine auf 1-2 Jahre verschieben und 8 Patienten weniger am Tag dran nehmen.

    Aber oft sind es tatsächlich die Termine. Ich war beim Zahnarzt (Zahnreinigung) und eine war nach mir für Routine. Wieso gibt man ihr ein Termin für 09:15 Uhr und mir für 09:00 Uhr? Als ob die Routine + Zahnreinigung in 15 Minuten schaffen. Entweder Uhrzeiten switchen (mich um 09:15 Uhr, andere Person um 09:00 Uhr) oder die 09:15 Uhr anrufen und sagen diesoll erst um 09:30 Uhr kommen. Vorzugsweise direkt im Terminheft ordentlich einkalkulieren. Es ist ein sehr einfaches Beispiel, aber hier hätte die Dame 0 Minuten gewartet und wäre nach 15 Minuten Routine fertig gewesen und ich wäre um 09:15 Uhr gekommen und hätte Routine + Zahnreinigung erhalten. Keiner hätte gewartet. Wenn jetzt aber einer plötzlich 3 kaputte Zähne hat und Not versorgt werden muss ist es halt was anderes.

    Ich würde immer schauen dass Routine, nicht wichtige, Untersuchungen verschoben werden bei: Krankheitsausfall, Personalmangel, … und wenn ein Patient unpünktlich ist gleich den nächsten nehmen und den Termin verschieben. Und wer nicht absagt soll halt Strafe zahlen.


  • Heute morgen kam ich aus der letzten Nachtschicht raus. Habe immer 7 Nächte, 8 frei.

    Jetzt wieder im Gym Vollgas geben diese Woche, bevor ich nächste Woche auf Oberkörper/ Unterkörper aufgrund der Nachtschichten reduzieren muss.

    Gönn mir nach der letzten Nacht am Morgen (ca. 8 Uhr) ein Cino im Kaffee. Wenn nach und nach die 9-5s eintrudeln (Sanitär, Elektriker, sonstige Baustellen Typen) und ich mir denke: “Boah darauf hätte ich jetzt absolut keine Lust” gibt mir das viel Kraft. Ich reds mir dann immer ein, als hätte ich es schwerer aufgrund der Nachtschicht, aber bei uns im Krankenhaus ist fast nichts zutun in der Nacht und die Zuschläge sind top. Mich hätte es nicht besser erwischen können.

    Und da ich mein Rythmus eh kaum umstelle passt die Dauernachtwache schon sehr gut. Machs ja seit 7 Jahren. Immer wenn ich frei habe gehe ich um 3 Uhr ins Bett und wache um 11 Uhr auf. Wenn ich Schicht habe verschiebt sichs um 3 Stunden.

    Downside: Ohne Nachtschicht wäre ich absolut nicht überlebensfähig. Ich hoffe mein Job bleibt mir sehr lange erhalten, denn ich habe mein Lifestyle an den Zulagen gewöhnt. Im Vergleich zu damals (Tagdienst) sind es knapp 1100 € Netto mehr. Ich wäre so aufgeschmissen ohne die Zulagen. Bin einer der Exemplare: Vom Brutto bleiben mir aktuell 100% übrig, denn die Abzüge kommen 1:1 durch die Zulagen wieder zurück. Habe es mal “Just for fun” ausgerechnet und abgezogen werden mir 31% vom Bruttolohn und erhalte aber knapp 35% zurück (Feier- und Sonntag und Nachtzulagen).

    Habe oft gehört, man stirbt früher (aufgrund der Nachtschicht) Ich konnte mich nie für Frühdienst anpassen. War vor und nach jeder Schicht einfach nur tot. Wenn ich frei oder Spätschicht hatte war ich immer bis 3/ 4 Uhr wach, einfach aufgrund des Zockens und weil ich Nachts einfach produktiver bin. Ich putz auch in der Nacht.

    Seitdem ich Nachts arbeite passt es viel besser und muss mich kaum noch umstellen. Meine Frau kommt auch gut klar damit, weil wir tagsüber immer Zeit haben (sie kommt um 14 Uhr heim, ich wache um 14 Uhr auf) und wenn ich eine Woche frei habe kann ich auch mal um 22 Uhr mit ins Bett gehen wenns mal sein muss. Und wenn ich deswegen 5 Jahre früher sterben sollte dann ist es halt so. Mein Work-Life-Balance ist aktuell verdammt gut und kann jeden Tag im Sommer genießen - selbst wenn ich arbeiten muss. Es war so schlimm für mich im Hochsommer bei 33°C um 13 Uhr zum Spätdienst zu gehen.













  • Weiß nicht…

    Habe aber auch schon Erfahrungen (negative) gemacht mit penetrante Bettler und mehrere.

    Ehrlich gesagt, ich will Zug fahren und nicht gestört werden. Gerade wenn ich keine “Flucht” Möglichkeiten habe bin ich als angebettelter gestresster.

    Fast so ähnlich wie wenn man am Straßenrand in einem Restaurant angequatscht wird von Rosenverkäufer und Bettler. Da hilft aber oft der Betreiber/ Kellner etc. So sehe ich es mit den Schaffnern auch.

    Bin da aber vielleicht auch einfach nicht empathisch genug.

    Irgendwo sind halt einfach grenzen und wenn ich für eine Dienstleistung zahle möchte ich diese in Ruhe genießen. Spinnt es mal weiter. Im Auto, im Flugzeug usw. bettelt auch keiner einen an. Und noch weiter: wenn es irgendwann normal wird so wie in bspw. Sri Lanka, Indien usw. zu betteln wird es nervig und viele steigen aufs Auto um.

    In Sri Lanka wird mir aber wenigstens 1 Stück Hähnchen oder eine Luftpackung Chips/ Nüsse für 30 SLR angeboten. Hier wird man nur blöd angemacht ohne Gegenleistung und oft von irgendwelchen Clans.

    Betteln ja, bitte gerne, aber nur wenn ich nicht in einem geschlossenen Raum “gefangen” bin und die Situation nicht verhindern kann. Es muss schon von mir aus kommen und ich schmeiße gerne hier und da mal ein Euro “Spende” zu wenn jemand auf der Straße bettelt oder gebe gerne mal ein Kaffee, Wasser oder Hörnchen, Breze o. ä. ab. Aber das suche ich mir aus und nicht der/die Bettelnde.

    Finde es gut wenn es unterbunden wird, aber lasse mich gerne eines besseren belehren. Ich sehe es halt kritisch. Wenn eine Person Erfolg hat und auf einer Bahnstrecke viel “erbettelt” wimmelt es irgendwann nur noch von Bettlern. Und genau das brauche ich nicht und vor allem erst recht nicht wenn ich eine bestimmte Strecke regelmäßig nutzen muss und meine Ruhe VOR und NACH der Arbeit möchte. Und falls es zur Normalität wird steige ich aufs Auto um. Easy.


  • Früherkennung und professionelle Versorgung ist ja gerade das Problem.

    Man kann froh sein, wenn man psychisch gesund ist oder so psychisch stabil ist, dass man Zeit hat und damit klar kommt bis zur Therapie.

    Kollege hat Depressionen, ja Depressionen und in der Praxis wird er auf November 2025 vertröstet und er soll doch öfters raus gehen und die Welt nicht so negativ sehen.

    Ja okay. Cooler Ratschlag. Hätte nur noch gefehlt: “Sei doch nicht so traurig, dir gehts doch gut im Vergleich zu anderen Menschen” Genau solche Menschen gehören aber wesentlich früher therapiert. Mit wesentlich meine ich eigentlich “akut, sofort” therapiert und nicht in drei Monaten - wobei drei Monate ja ein Jackpot für viele wäre.

    Ihr wollt gar nicht wissen wie viele tickende Zeitbomben an einem vorbeilaufen wenn man mal in die Innenstadt muss, wobei die meisten - leider, aber zu unserem Glück und zu deren Leid - autoaggressive statt fremdaggressive Verhaltensmuster aufweisen. Denen muss schnell(er) geholfen werden.


  • Komme aktuell gut über die Runden.

    Arbeite als Dauernachtwache (Krankenpfleger) und komme bei 30 Stunden/ Woche auf knapp 3600 € (mal 100 € mehr, mal 100 € weniger, je nachdem wie viel Wochenenden ich arbeite oder Nächte ich arbeite) Netto durch die steuerfreien Zulagen. Verdiene quasi genauso viel Brutto wie Netto, interessant…

    Natürlich könnte ich auf 40 Stunden erhöhen und hätte mehr, aber mir reichen ehrlich gesagt 3 Nachtschichten pro Woche und habe so mehr Freizeit.

    Was mir natürlich auffällt: mehr Freizeit heißt auch mehr Ausgaben. Die Bank bekommt jeden Monat auch noch knapp 1200 € “Kaltmiete” und 300 € gehen bereits für Rücklagen drauf, aber ansonsten reichen mir die restlichen 2000 € zum Überleben. Dafür lebe ich nicht mehr zur Miete, habe 150 m² und Garten und meine Ruhe, zumindest bis ich wieder Handwerker brauche…

    Will doch eigentlich gar nicht mehr.

    Aber damals habe ich im Tagdienst nur 2200 € bei Vollzeit bekommen (Netto). Also Nachtschicht ist ne Goldgrube. Und man hat mehr Freizeit, weniger Stress (Nachts ist es sehr ruhig bei uns),…